
Immobilienfinanzierung auf Probe
Immobilienfinanzierung auf Probe
Immer mehr Menschen träumen vom Eigenheim, doch für viele scheint dieser Traum unerreichbar, insbesondere wenn das Eigenkapital begrenzt ist. Die traditionelle Vorgehensweise erfordert oft einen hohen Anteil an Eigenkapital, was den Kauf einer Immobilie für viele unerreichbar macht. Doch es gibt einen innovativen Ansatz, der es Kunden mit geringem Eigenkapital ermöglicht, dennoch den Schritt ins Eigenheim zu wagen: die „Immobilienfinanzierung auf Probe.
**Ein detaillierter Blick auf die monatliche Belastung**
Bevor Kunden sich für den Kauf einer Immobilie entscheiden, ist es entscheidend, die monatliche Belastung im Auge zu behalten. Diese umfasst nicht nur die Darlehensrate, sondern auch Rücklagen für Instandhaltung und Reparaturen, Versicherungen sowie eventuelle Renovierungskosten. Diese Baunebenkosten werden oft übersehen, können jedoch erhebliche Auswirkungen auf die finanzielle Belastung haben. Möchten Sie eine Eigentumswohnung kaufen, wird durch die Hausverwaltung bzw. in der Eigentümerversammlung ein monatliches Hausgeld verlangt. Dies sollte ebenfalls in die monatliche Belastung mit einkalkuliert werden.
Um einen realistischen Einblick in die finanziellen Verpflichtungen vor einem Immobilienkauf zu erhalten, ist es ratsam, eine detaillierte Kostenaufstellung anzufertigen. Hierbei sollten auch die aktuellen Mietkosten sowie ein möglicher Mehrbeitrag zur aktuellen Miete berücksichtigt werden, der auf ein spezielles Konto für die zukünftige Immobilienfinanzierung gespart wird.
**Die Grundidee der „Immobilienfinanzierung auf Probe“**
Die „Immobilienfinanzierung auf Probe“ bietet Kunden eine Möglichkeit, den Kauf einer Immobilie zu simulieren, ohne sich sofort finanziell zu binden. Statt sofort eine Immobilie zu kaufen, wird ein Finanzierungsplan erstellt, der die monatliche Hypothekenzahlung sowie alle Nebenkosten umfasst. Der entscheidende Unterschied besteht darin, dass Kunden den Mehrbeitrag zur aktuellen Miete auf ein spezielles Sparkonto einzahlen, um zu simulieren, wie hoch die monatliche finanzielle Belastung wäre, wenn sie bereits eine Immobilie besitzen würden.
**Die Vorteile der Immobilienfinanzierung auf Probe**
- Kunden erhalten einen realistischen Einblick in ihre finanziellen Verpflichtungen beim Immobilienkauf, ohne sofort ein hohes Eigenkapital vorweisen zu müssen.
- Es ermöglicht Kunden, ein Gefühl für die tatsächliche finanzielle Belastung des Immobilienbesitzes zu bekommen, ohne sich sofort langfristig zu binden.
- Durch das Sparen auf ein spezielles Konto für die Immobilienfinanzierung bauen Kunden langfristig Eigenkapital auf und erhöhen ihre Chancen auf eine erfolgreiche Finanzierung.

**Wie hoch soll die Sparrate sein?**
Im ersten Schritt sollten wir uns zusammensetzen und auf dem Markt eine interessante Immobilie für Sie auswählen. Je nach Ihren Wünschen und dem, was der Markt aktuell anbietet, sollte geprüft werden, ob vor dem Einzug noch zwingend notwendige Sanierungen durchgeführt werden müssen. Diese sollten grob überschlagen und zur Kaufsumme hinzugefügt werden. Hinzu kommen dann noch die Erwerbsnebenkosten, die üblicherweise etwa 10% der Kaufsumme betragen.
Hier ein Beispiel:
- Bestandsimmobilie – Einfamilienhaus – kostet 400.000 Euro
- Sanierungen werden mit 50.000 Euro veranschlagt
- Erwerbsnebenkosten: 10%
Gesamtkosten: 490.000 Euro
Bei einem Zinssatz von 3,5% und einer Tilgung von 1,5% liegt die monatliche Belastung bei 2041,60 Euro. Zu dieser monatlichen Finanzierungsrate sollten Sie noch etwa 200 Euro Nebenkosten für Versicherungen, Steuern, Abwassergebühren und kleine Sanierungen hinzurechnen.
Somit kommen wir auf eine Gesamtbelastung von 2241,60 Euro, aufgerundet 2245 Euro.
Wenn Ihre aktuelle Warmmiete bei 1500 Euro liegt, hätten Sie eine Mehrbelastung von 745 Euro, wenn Sie Ihren Immobilienwunsch umgesetzt haben. Diese 745 Euro sollten Sie nun in eines der oben genannten Sparmodelle einzahlen, mit einem Zeitansatz von mindestens einem Jahr. Wenn Sie in dieser Zeit zu viele Einschränkungen hinnehmen müssen, sollten Sie Ihren Immobilienwunsch noch einmal überdenken. Trotz dieser Belastung sollten weitere Sparmöglichkeiten für Urlaub usw. möglich sein. Zudem sollten Sie nicht vergessen, dass wir eine Inflationsrate von mindestens 2,5% haben. Alle Waren des täglichen Bedarfs verteuern sich jährlich um ca. 2,5%. Leider erhöht sich meistens das Gehalt nicht in gleichem Maße.
Haben Sie ein Jahr durchgehalten und können sich auch über längere Zeit mit einer monatlichen Belastung von 2245 Euro anfreunden kann ich Ihnen nur noch Gratulieren. Parallel haben Sie es geschafft Eigenkapital von fast 9000 Euro anzusparen. Dies ist schon einmal ein guter Anfang.
**Wie soll die Sparrate investiert werden?**
Es kommt darauf an, wie lange Ihr Sparhorizont ist. Wenn Sie innerhalb der nächsten 5 Jahre eine Immobilie kaufen möchten, macht es wenig Sinn, auf einem Depot anzusparen, da sich die Kursschwankungen auf diese kurze Zeit negativ auf das angesparte Kapital auswirken können. In diesem Fall wäre ein Bausparvertrag eher die bessere Wahl. Zusätzlich kann über den Bausparvertrag Eigenkapital für den Immobilienkauf durch ein Blankodarlehen realisiert werden. Beachten Sie jedoch, dass Bausparkasse bestimmte Voraussetzungen für ein Blankodarlehen besitzen die Sie erfüllen müssen.
Mit einem Bausparer in Kombination mit einem Blankodarlehen können Sie 2 Fliegen mit einer Klappe schlagen. Mehr dazu erfahren Sie in folgenden Beitrag.

Liegt Ihre Immobilienplanung weiter als 5 Jahre in der Zukunft, könnte eine Kombination aus Investition und Bausparvertrag eine gute Möglichkeit sein, das benötigte Eigenkapital für Ihre Immobilienfinanzierung effizient anzusparen. Ein Bausparvertrag wird mit einer Mindestbausparsumme von 100.000 Euro eröffnet. Eingezahlt werden nur die vermögenswirksamen Leistungen Ihres Arbeitgebers, sofern diese vorhanden sind. Pro Person sollten jedoch maximal 40 Euro monatlich in den Bausparvertrag angespart werden. Die übrige monatliche Sparsumme wird in Sparpläne auf einem Depot angelegt, mit dem Ziel, eine Rendite von mindestens 6 % pro Jahr zu erzielen.
Mindestens 3-4 Jahre vor dem Immobilienkauf sollte der Markt beobachtet werden, um festzustellen, ob die Immobilienzinsen bereits gesunken sind oder nicht. Wenn nicht, könnte es sinnvoll sein, das angesparte Investment zum richtigen Zeitpunkt zu verkaufen und in den Bausparvertrag einzuzahlen. Auf diese Weise haben Sie die Möglichkeit, Ihr Eigenkapital zu verdoppeln.
**Fazit**
Die „Immobilienfinanzierung auf Probe“ bietet Kunden mit geringem Eigenkapital eine Möglichkeit, ihren Traum vom Eigenheim zu verwirklichen, ohne sich sofort finanziell zu überfordern. Durch eine realistische Simulation der monatlichen Belastung und das gezielte Sparen auf ein spezielles Konto können Kunden langfristig eine solide Grundlage für den Immobilienkauf schaffen. Es ist ein innovativer Ansatz, der es Kunden ermöglicht, ihre Finanzen zu testen und sicherzustellen, dass sie langfristig die richtige Entscheidung treffen.
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